18.11.94 Freitag

Wir wurden von meinen Eltern an den Flughafen gebracht. Nach einem Abschiedstrunk in der By by Bar, wo Martin von Daniela noch ein typisches ZSC Abschiedsgeschenk (Stoffkuh) bekommen hat, ging es los. Pünktlich um 18.35 Uhr rollte das Flugzeug zur Startbahn nach Amsterdam.

In Schiphol hiess es nun 3 Stunden warten auf den Anschlussflug, welcher wir mit dem Erwerb des Flying Dutchman Qualiflyerprogram und einigen Biers verkürzten. Der Flughafen ist um diese Zeit richtig ausgestorben und es hat nur eine Snackbar und ein Luxusrestaurant, welches allerdings zur Zeit von keinen Gästen besucht wurde, geöffnet.

Um 23.20 Uhr ist es dann endlich soweit, unsere Boeing 747-400 mit geknickten Flügelspitzen hebt ab und es geht über Spanien, Afrika, Kanarischen Inseln nach Brasilien, wo wir in San Paulo zwischenlanden.

19.11.94 Samstag, schön 20º

Sao Paulo 8.15 Uhr; wir dürfen das Flugzeug für eine Stunde verlassen und uns ein wenig im Transitareal die Füsse vertreten. Um 9.25 Uhr hebt das Flugzeug wieder ab und wir fliegen unserer Destination Buenos Aires entgegen. Nach einer perfekten Landung verkürzen wir uns die Wartezeit am Zoll mit dem Lesen der Leuchtschrift, welche über die Transportmöglichkeiten in die Innenstadt Auskunft gibt. Am Fliessband warten wir auf unser Gepäck, welches als letztes aufs Band gelegt wird. Nun heisst es wieder anstehen. Eine fast endlos scheinende Schlange bahnt sich den Weg zum Ausgang, wo die Leute einzelnen Gepäckkontrolltischen zugewiesen werden. In Argentinien wird an jedem Flughafen das Gepäck mit dem Gepäckschein verglichen, so dass es nicht möglich ist, mit falschen Gepäckstücken den Flughafen zu verlassen. Wir haben unsere Rucksäcke aufgeschnallt und warten auf unsere Zuteilung. Aber der Beamte hat erbarmen und lässt uns sofort passieren. Wir lösen das Ticket für das Colectivo von Manuel Tienda León. Der Bus bringt uns an die Santa Fe 790, wo das Büro der Gesellschaft ist. Wir müssen in einen kleineren Bus umsteigen, welcher nun die Hotels anfährt. Endlich nach einer langen Reise haben wir es geschafft und wir können im Hotel Lafayette das Zimmer beziehen. Die Betten sind weich, dafür ist der Save für die Dauer unserer Reise gratis. Und schon sind wir wieder unterwegs und wir schauen uns die Fussgängerzone an. Wir laufen der Hauptstrasse entlang, am Obelisken vorbei zum Bahnhof Consitución, wo wir uns nach den Zugsabfahrzeiten nach Mar del Plata erkundigen. Die Tickets können wir uns noch nicht kaufen, denn Bolletos por manana a manana!

Zurück in die Fussgängerzone geht es mit der Metro. Die Jetons, kleine Aluminium Münzen, kaufen wir an einem Schalter im Untergrund. Die grosse Pesos Note wird genau unter die Lupe genommen. Die Metro rappelt und klappert unserem Ziel Florida Strasse entgegen, wo wir uns im Restaurant Acapulco ein paar Bier reinpfeifen. Die Zahlungsgepflogenheiten lernte ich sogleich kennen: Rechnung ordern, MasterCard abgeben, Unterschreiben, austrinken, Lokal verlassen und Tschüs Kreditkarte. Den Verlust habe ich erst in Mar del Plata am nächsten Tag bemerkt. Am Abend so gegen 19 Uhr, geniessen wir fast als einzige Gäste unser erstes Filet de Lomo, im Estanzia an der Florida. Der typische Bodengrill, welcher das Schaufenster des Restaurants ziert, zieht viele Leute an. Das Essen ist sensationell gut und die Portionen sind für Schweizer Verhältnisse riesig. Die Argentinier essen erst so ab 22 Uhr.

20.11.94 Sonntag, schön 22º

Mit den Rucksäcken auf dem Buckel sind wir mit der Holz-U-Bahn zum Bahnhof gefahren. Dort wollten wir die Tickets nach Mar del Plata kaufen, aber das System ist tot. Also keine Tickets, d.h. kein Zug nach Mar del Plata. Wir entschlossen uns mit dem Bus nach Mar del Plata zu fahren. Also wieder mit der U-Bahn ans andere Ende der Stadt, wo sich der Busbahnhof befindet. Der Busbahnhof ist riesengross und es ist schwer für uns sich zurechzufinden. Aber schliesslich haben wir den richtigen Schalter gefunden und konnten die Tickets kaufen. In guten sechs Stunden sind wir durch die Steppe, vorbei an Rinderherden, nach Mar del Plata gedüst.

Angekommen suchten wir das Hotel Benedetti, welches das South American Handbook empfohlen hat. Das Hotel liegt direkt an der Hauptstrasse, hat keine Meersicht und man fühlt sich wie im Altersheim. Wir klapperten nun einige andere Hotels ab, bis wir eines mit Meersicht gefunden haben. Das Hotel Guerrero *** hat sehr freundliches und hilfsbereites Personal, die Zimmer sind sauber, klein aber zweckmässig Eingerichtet. Die Betten sind superweich, bieten aber eine gute Aussicht auf den Fernseher, welcher direkt unter der Decke in einer kleinen Nische steht. Das Zimmer kostet US$ 60.- inkl. Frühstück.

Anschliessend haben wir die Strandpromenade besichtigt. Es hat noch sehr wenig Leute. Überall wird renoviert und gestrichen. Am Strand spielt eine Tangoband zum Tanz auf. Wir geniessen die gute Luft bei einem Bier und Salznüsschen, welche immer beim Apero serviert werden.

21.11.94 Montag, starker Wind, sonnig 18º

Wir sind die ganze Strandpromenade abgelaufen. Kurz vor dem Hafen haben wir ein super Brochette de Lomo gegessen. Gestärkt ging es weiter zum Fischerhafen, wo noch echtes Leben ist und sich die pensionierten Seelöwen im Wasser tummeln. Alles ist sehr eindrücklich. Mit dem Bus sind wir dann ¾ Stunden quer durch Mar del Plata zum Hotel gedüst. Um 17.00 Uhr sind wir dann total erledigt und geschafft, schlafen gegangen. Wir haben durchgepennt bis 8 Uhr.

22.11.94 Dienstag, starker Wind, sonnig 18º

Wir sind nur kurz 1½ Stunden baden gewesen, da wir uns am Vortag die Birne total verbrannt hatten. Anschliessend haben wir uns die Fussgängerzone angeschaut und an der Strandpromenade Parillada gegessen. Mit Schweinsohren und sonstigen Grässlichkeiten würg. Auch ein Abenteuer.

Abends haben wir im hervorragenden Restaurant La Rueda ein Pfeffersteak gegessen. Einfach spitze!

23.11.94 Mittwoch, sonnig, heiss 32º

Am Morgen habe ich in die Schweiz telefoniert und meine Eurocard gesperrt. Ersatz ist in frühestens 9 Tagen möglich. Propogandierter Ersatz innert 24h hätte über dir USA selbst organisiert werden müssen. Mieser Service! Telefon kostete US$ 16.--! Danach haben wir die Flüge bis Salta rückbestätigt und lagen dann drei Stunden faul am Strand herum. Das Wasser war ca. 20ºC warm.

Abends wie am Vortag. Zwei Swiss Mädels im Kaffee getroffen, die in etwa die gleiche Route gemacht haben, die wir noch vor uns haben. Ihnen hat die Route sehr gut gefallen.

24.11.94 Donnerstag, sonnig, heiss 32ºC

Am Morgen holten wir die Tickets für die Rückreise am Samstag nach Buenos Aires. Wir entschieden uns für den Liegebus um 01:00. Danach düsten wir vom Busterminal aus mit dem Rápido del Sud der Küste entlang Richtung Miramar. Nach ca. 30 Minuten sind wir ausgestiegen und liefen am wunderschönen Strand ca. 30 Minuten entlang Richtung Mar del Plata. Felsige Dünen, in welchen Vögel Nisten, geben dem Strand einen Priatenliken tuch. Danach sind wir in der Strassenbeiz Parrilla Cacho, auf der Route 11 km 27,5 Haltestelle Chapadmalal, eingekehrt. Von der offenen Feuerstelle haben wir Bife de Asado gemampft. Ein echter Hammer für bescheidene US$ 21.--!

Abends bummelten wir durch die Fussgängerzone.

25.11.94 Freitag, stark bewölkt, starker Wind 17º

Nach zwei heissen Tagen gab es einen Temperatursturz um 15ºC! Am Morgen haben wir im Hotel ausgecheckt (5 Nächte für US$ 300.--) und unser Gepäck hinter der Rezeption deponiert. Den Tag haben wir mit flanieren und schreiben von Ansichtskarten verbracht (45 Stück). Das Wetter wurde am Nachmittag besser. Es war nur noch leicht bewölkt dafür aber blies immer noch ein ca. 15º kalter Wind.

Am Abend haben wir ein Bife de Lomo im la Rueda gegessen: sensationell, ein echter Tipp. Dazu haben wir ein Vino Cabernet Sauvignon 1990 (Bodegas Gayenechea aus San Rafael-Mendoza zu US$ 12.--; ausgezeichnet, leichte Säure) getrunken.

26.11.94 Samstag, stark bewölkt 19º

Nach einer 5½-stündiger Fahrt mit dem Liegebus sind wir um 6 Uhr wieder in Buenos Aires angekommen. Der Safe im Hotel ist immer noch gefüllt. Um 6:45 konnten wir bereits das Zimmer beziehen. In der Fussgängerzone haben wir die ersten deutschen Worte gehört. Anschliessend haben wir uns den Hafen angeschaut.

Abends sind wir im La Chacra eingekehrt und haben die Spezialität Bife especial La Chacra gegessen. Das grösste Stück Filet, das ich je auf einem Teller sah (aber nicht Platz hatte). 1 kg Fleisch pro Person! Ein absolutes Erlebnis, aber über Martins essbaren Schmerzgrenze. Ich habe das Ganze verdrückt.

Martin hat seine letzte Zigarette geraucht (Na ja beinahe).

27.11.94 Sonntag, wolkenlos 25º

Wir haben lange gepennt bis 10.00 Uhr, anschliessend schauten wir uns das Künstlerviertel La Boca an. Danach Shopping und faulenzen im Park. Von einem Vogel sind wir unter den Arkaden vollgeschiessen worden. Mich hat es am Rücken voll erwischt, Martin traf nur ein Streifschuss.

Abends im La Estancia eine Kleinigkeit gegessen (sehr teuer US$ 76.-). Nachher an der Hotelbar noch einen Brasilianer kennengelernt. Verständigung auf I like trinki beschränkt.

28.11.94 Montag, dunstig, feucht 28º

Saufrüh aufgestanden (5 Uhr). Danach 1½ Stunden nach Posadas geflogen. Verdammt drückende Hitze. Im Hotel City abgestiegen. Ein Stern! Ein Erlebnis, aber sauber. Für $32.- kann man nicht viel sagen. Danach wollten wir mit der Fähre nach Paraguay übersetzten. Es blieb aber beim Versuch, weil es seit dem Brückenbau keinen Zoll mehr für Nichtargentinier gibt. Also mussten wir den Bus nach Paraguay nehmen. Um ca. 12 Uhr waren wir am Zoll. Das Wetter verschlechterte sich innerhalb von Sekunden. Plötzlich ein Sandsturm, stark bewölkt, Temperatursturz um ca. 10ºC. Das Wellblechdach des Zollgebäudes hat es um ca. einen Meter angehoben. Ein Autositz und anderer loser Müll wurde vom Wind durch die Gegend gewirbelt. In Paraguay suchten wir von den starken Regenfällen unter Dachplanen Schutz. Nach ca. zwei Stunden in Paraguay, haben wir wieder den Bus nach Argentinien bestiegen. Am Zoll: ausstempeln, einstempeln. Eine lustige Prozedur, zeitraubend, aber sehr wichtig! Der Zöllner im Bus nachher war absolut cool - gestempelt? Si ! Ok!

Zurück in Posadas - Dauerbrunz bis 18 Uhr. Danach lockerte sich der Himmel wieder auf und es wurde wieder schön. Abends zeigte sich Posadas nach dem Regen schöner und es herrschte viel mehr Leben als ursprünglich angenommen. Abends super und billig gegessen ($34.-).

29.11.94 Dienstag, wolkenlos 18 - 26º

Um 7 Uhr aufgestanden. Mit dem Bus sind wir 1 Stunde nach San Ignacio gefahren und haben dort die Ruinen besichtigt. Sie sind eindrücklich, aber seit Mexico nichts weltbewegendes mehr für uns. Um 12 Uhr haben wir gerade noch den Bus nach Puerto Iguazú erwischt und sind nach 5¾ Std. Fahrzeit am Ziel. Das mehrstündige Busfahren macht uns immer weniger was aus; man gewöhnt sich daran. An Bord wurden Videofilme gezeigt, welche uns die Fahrzeit verkürzt haben. Landschaftlich gesehen hat es viele Bäume und viel Grün. Sägereien prägen die Landschaft: der Urwald wird gnadenlos abgeholzt. Mit dem Gepäck haben wir diverse Hotels, welche im South American Guide empfohlen wurden, abgeklappert. Die Zuverlässigkeit hat nachgelassen: Hotels, die aufgeführt sind gibt es nicht mehr, Hausnummern stimmen nicht. Nach ca. 1 Stunde suchen sind wir im Hotel Saint George angelangt und haben einen super Deal gemacht. Tripple Zimmer für zwei Nächte für $ 50.-- inkl. Frühstück! In einer Strassenbar haben wir die nächsten 3 Schweizer getroffen. Der Dialog war auf Hoi zämä beschränkt.

30.11.94 Mittwoch, wolkenlos, heiss 35º

Nach 2 Flaschen Vino Tinto am Vorabend ziemliche Birne am Morgen. Das Hotelzimmer ist sehr laut, da alle fürs Frühstück angestanden sind und rege diskutierten. Es hat keine Europäer im Hotel. Die Wasserfälle haben wir mit dem Holländer Simon, welcher wir am Busbahnhof kennengelernt hatten, besichtigt. Die Cataratas sind ein Traum schlechthin. Ein Riesenabenteuer! Schweizer getroffen und viel Spass gehabt. Auf der Insel San Martin haben wir unter den Fällen gebadet. Ein Traum. Wir fotografierten und filmten wie die Wahnsinnigen. Waschbären und Leguane gesehen. Mit müden Beinen sind wir um 16 Uhr wieder im Hotel zurück. Am Pool haben wir uns von einer alten Frau die Bräuche des Tee Trinkens erklären lassen. Sehr freundliche Menschen auch hier. Abends um 18 Uhr warteten wir am Ufer des Iguazù auf den Sonnenuntergang. Die Grenze nach Brasilien liegt etwa 50 Meter und die nach Paraguay ca. 1 km entfernt und die Grenzsteine sind sichtbar (Dreiländereck).

Abends haben wir das Australien-Pärchen James & Alicon aus Sydney getroffen. Sie standen wie wir an der gleichen Kreuzung mit dem South American Guide in der Hand und haben ein Restaurant gesucht, welches es anscheinend nicht mehr gibt. Wir haben uns dann entschlossen mit ihnen im gleichen Lokal wie am Vorabend zu essen. Es wurde ein sehr lustiger Abend. Am Nachbartisch sass ein Deutscher, welcher alleine durch Argentinien und Brasilien trampt. Er spricht kein Englisch, kein Spanisch dafür aber gut Deutsch. Er lässt sich von mir den Weg zu den Cataratas erklären und bekommt so einige gute Tips von mir. Die Schweizer vom Vorabend essen im gleichen Lokal. Die Konversation ist abermals auf ein Minimum beschränkt. Ende 0.15 Uhr.

01.12.94 Donnerstag, wolkenlos heiss 38º

Wir sind um 9 Uhr aufgestanden, haben ausgecheckt und sind mit dem Bus zum Hotel Internacional im Nationalpark gedüst, wo wir um 10 Uhr wieder eincheckten. Das Zimmer mit Wasserfallsicht ist superschön aber auch super teuer. Direkt check in $ 175.-! Waschtag, der ganze Balkon war schliesslich voll Wäsche, welche innerhalb einer Stunde getrocknet hat.

Dschungel-Trail gemacht: 3 km in den Urwald, direkt am Wasserfall gestanden. Das morsche Holzgeländer hat uns ein wenig beunruhigt. Wir haben an einer Liane Tarzan gespielt. Wir entdeckten auch einen wilden Grapefruitbaum und haben ihn geplündert. Mit einem abgebrochenen Ast schlugen wir dir Früchte hinunter, welche wie in Portugal auf dem Markt ganz dreckig waren. Die Früchte haben wir dann im Fluss gewaschen und anschliessend wie die wilder verdrückt. Jeder hat 4 Früchte gegessen und sich so für den 50-minütigen Rückmarsch gestärkt. Beim Zurücklaufen haben wir den Deutschen vom Vorabend wieder getroffen. Der einzige Mensch, den wir auf dem Trail gesehen haben, wenn man von dem verrückten mit dem Motorrad absieht.

Wieder bei den Cataratas haben wir in der Snackbar die Australier vom Vorabend wieder getroffen. Der Trail hat uns ziemlich geschafft und wir sehnten uns nach einem erfrischenden Bade im Hotelpool. Am Pool haben wir die beiden Swiss-Girls von Mar del Plata wiedergetroffen. Vor dem Eindunkeln haben wir noch eine Fotosession von den Fällen gemacht. Wir haben wieder Waschbären gesehen und gefilmt. Am Abend ist es noch herrlicher als am Tage, weil es jetzt keine Touristen hat.

Am Abend haben wir das Hotel genossen und nach ein paar drinks an der Hotelbar gediegen zu abend gegessen. Total auf der Rechnung Extras $ 129.-! Es war teuer aber spitze.

Hundemüde sind wir danach um 23.10 Uhr ins Bett gefallen.

02.12.94 Freitag, wolkenlos, heiss 39º

Um 5 Uhr sind wir aufgestanden, um Fotos von den Fällen mit der aufgehenden Sonnen zu machen. Spitze auch jetzt keine Leute. Wir haben Dukone gesichtet und Nasenbären auf den Bäumen gefilmt und fotografiert. Um 10 Uhr check out. Mit dem Bus zurück nach Puerto Iguazú und umgestiegen in den Bus nach Foz do Iguaçu. Wie immer gab es ein Dilemma am Zoll, aber schlussendlich hat alles geklappt.

Nach Hotelbezug (gar nicht schlecht) mit Bus an die Wasserfälle gefahren. Im Bus haben wir zwei Norwegerinnen kennengelernt, welche eine Weltreise machen. Wir schossen an den brasilianischen Wasserfällen Fotos von der argentinischen Seite. Die Hitze ist fast unerträglich geworden.

Zurück im Hotel haben wir uns im Pool mit Gaipirina und Bier von innen und aussen abgekühlt. Flash total. Abendessen um 21 Uhr bei 32ºC im Churrascaria Bianco, Rua Quintino Bocauina 839. Vino Tinto Cabernet Sauvignon bestellt. Er wurde mit Eis serviert, was auch nötig war, denn er hatte die gleiche Temperatur wie die Luft. Das Fleisch war mehr als nur durch. Volk hat komisch geglotzt. Ich denke es war trotzdem sehr dekadent. Gekostet hat der Spass (Frass) 19 Real. Nachher bei Live Music Lampe gefüllt bis 0.45 Uhr.

03.12.94 Samstag, wolkenlos, heiss 41º

Wir sind um 8 Uhr aufgestanden und sind wie gerädert von der Hitze im Zimmer. Den erlösenden Schalter für die Klimaanlage haben wir erst nach dem Duschen gefunden. Gutes Frühstücksbüffet. Anschliessen wollten wir am Busbahnhof den Bus nach Itaipu (Wasserkraftwerk) nehmen. Aber den direkten Bus, wie er im South American Handbook beschrieben ist, gibt es nicht mehr. Nach ca. 45 Minuten endlich den richtigen Bus gefunden. Während des Wartens lief uns wieder der Deutsche über den Weg. Er hatte wieder einmal Glück und konnte jemanden auf Deutsch fragen, wo der Bus zu den Wasserfällen fährt.

Um 10.45 Uhr sind wir am Kraftwerk angekommen. Die letzte Führung am Vormittag ist um 10.00 Uhr. Also mussten wir bis 2 Uhr warten, bis wir den Film vom Bau des Kraftwerkes sehen konnten. Der Film war sehr eindrücklich und sogar auf Englisch. Anschliessend ging es mit Bussen zum Staudamm. Es wurde leider nur wenig Strom produziert, denn die Überläufe waren leer. Nachher das Übliche: baden, essen Livemusik.

04.12.94 Sonntag, wolkenlos bis stark bewölkt 31 - 23º

Um 5.45 Uhr (Bras. Time) aufgestanden. Es fuhr doch kein Bus um 7 Uhr nach Argentinien! Mit Taxi für R$ 30.- zum Aeropuerto gefahren. Von einem Flughafenangestellten zum ersten Mal El Mate (Tee) getrunken. Holpriger Flug nach Buenos Aires. Weiterflug nach Salta. Hier ist es nur noch 23º anstelle der 31º um 6.45 Uhr morgens in Foz do Iguaçu. Mit Bus vom Flughafen zum Terminal und anschliessen im Hotel Petit check in. Auf einem kleinen Stadtrundgang im Reisebüro den Ausflug nach Humahuaca (Dienstag, 6.1.94) gebucht. Pro Person $ 50.-!

Abends im Las Reñas Bife o filet especial mit Kartoffelgratin gegessen. Sensationell! 600 Gramm File pro Person. Um Mitternacht mützen gegangen. Falter zu Gast mit einer Flügelspannweite von 10 bis 15 cm.

05.12.94 Montag, wolkenlos 13 - 35º

Um 6 Uhr sind wir aufgestanden und haben um 7 Uhr den Bus nach Santa Maria genommen. In Cafayate sind wir ausgestiegen und wollten die Bodega La Rosa besichtigen, welche aber infolge Ferien, für Touristen geschlossen war. Das Mittagessen im El Gordo war sehr gut. Wir haben dazu offenen Weisswein getrunken (Schmatz!). Während des Essens haben wir zum ersten Mal einen Lassie verlieren sehen. Vier streunende Rüden wollte bei einer Hündin aufsitzen. Schliesslich gelang es einem direkt neben unserem Tisch.

Um 14.30 Uhr sind wir schweisstriefend zur Etchart Bodega gelaufen. Dort angekommen haben wir zögernde gefragt, ob eine Besichtigung möglich ist. Es war kein Problem. Super Führung ganz privat: nur wir und ein Argentinier. Die Verständigung auf spanisch war etwas einseitig. Dafür verstanden wir uns bei der Wein Degustation immer besser. Folgende Sorten haben wir verkostet:

70 % der Argentinier trinken Weisswein.

Die anderen Bodegas waren ebenfalls nicht in Betrieb und so blieb es bei Etchart. Um 18.30 Uhr mit dem El Indio in 4 Stunden wieder zurück nach Salta gefahren. Um 22.30 Uhr haben wir uns noch einen Hamburger reingezogen und 2 Liter Bier getrunken im Park. Um Mitternacht mützen gegangen und Licht aus.

06.12.94 Dienstag, wolkenlos 18 - 30º

Um 5 Uhr aufgestanden! Um 6.30 Uhr in Bus von Sol Tours gestiegen und Trip nach Humahuaca angetreten. Im Bus 1 Italo-Pärchen (langweilig kein Wort), 1 Spanien-Pärchen (dito), 1 Österreicher-Pärchen Gabi und Gerald (Sassen direkt neben uns, quetsch), 1 Argentino Driver und eine aufgestellt Dolmetscherin. Der Fahrer hat uns anfangs fast zu Tode geredet und wir waren froh, als er nach 1 Stunde eine Pause einlegte (wahrscheinlich zum Batterien wechseln). Schöne Fotos von der interessanten Landschaft gemacht. leider in den Dörfern die typische Touristen abzocke. Mittagessen mit unseren Guide echt lustig und bei live Musik durch sämtliche Gänge gemampft (Typical Food from Juhui). Abends dann mit Österreicher essen gegangen. Sie arbeitet bei der SNI, er arbeitet mit SNI Produkten. Wir hatten viel Spass und haben einseitig unsere Adressen ausgetauscht. Den Abend haben wir mit ein paar Schlückchen Bier abgerundet. (Heute hat Martins Schwester Geburtstag!)

07.12.94 Mittwoch, wolkenlos 18 - 36º

Um 7 Uhr aufgestanden. Flug nach Tucuman - Cordoba. In Cordoba Stadt angeschaut und eine kleine Tour mit dem Linienbus gemacht. Traveler Checks gewechselt: 5% Kommission (Quittung). Cordoba ist die zweitgrösste Stadt Argentiniens und ist sehr busy.

Sechs Stunden später sind wir in Mendoza (Cuidad de la Vino) angekommen. Wir sind im Hotel Nutibvaro ($85.-) abgestiegen. Schönes Hotel, Portier spricht deutsch und englisch. Wir haben gleich bei ihm den Ausflug von morgen gebucht. Mendoza ist die lebendigste Stadt, die wir bis her gesehen haben. Es hat viele Fussgängerzonen und Geschäfte, was für eine Kongressstadt nicht verwunderlich ist. Wir haben ein sehr gutes File de paimiento (450g) gegessen und Vino de la casa getrunken.

08.12.94 Donnerstag, leicht bewölkt 16 - 35º

Um 6 Uhr aufgestanden. Um 7.20 Uhr ist der Tourenbus gekommen und hat uns eingeladen. Er war bis auf den letzten Platz gefüllt (10 Personen): 25-jähriges Mädchen aus La Plata, Juan und Anhang aus Cleveland, Mädchen und Junge, Familie aus Buenos Aires. Es sprachen alle ein wenig englisch, bis auf Juan, der als Argentinier seit 30 Jahren in den USA lebt und die Sprache perfekt beherrscht. Lustige Tour Richtung Chile mit diversen Stops. Guide sprach leider nur spanisch. Punta del Inca (2718 M.ü.M.) war sehr eindrücklich. Den bisher höchsten Berg in unserem Leben, den Aconcagua 6959 M.ü.M. live gesehen und geknipst. Den Christo leider nicht gesehen, da die Strasse unpassierbar war (Schnee auf der Strasse). Einzige Enttäuschung war der Mittagsmampf in den Bergen: sehr einfach, dafür schweineteuer ($25.-) für zwei mit Mineral. Wucher! Das Wetter ist durchwegs stark bewölkt aber relativ warm (Shorts).

Abends haben wir uns im Infostand von Mendoza den Weg zu den Bodegas und anderen Sehenswürdigkeiten erklären lassen. Superfreundlich und hilfsbereit.

09.12.94 Freitag, wolkenlos 38º

Um 8 Uhr aufgestanden. Mit Bus Nr. 170 zur Bodega La Rural gedüst. Privatführung! Sensationelle Bodega, super Museum. Der Führer konnte einige Worte englisch. Wir haben Wein getestet und waren über eine Stunde in der Bodega. Die Bodega wurde 1885 gegründet. 10 Millionen Liter Wein werden im Jahr produziert, davon ist 60 - 70 % Weisswein. Die 122 Fässer mit 229 Hektoliter Inhalt wurden aus Frankreich importiert. Folgende Sorten haben wir verkostet:

Katalonischer Trinkspruch: SAUIT Y FORZA AL CANUT - Möge der Geldsack voll sein oder der Schwanz stehen.

Nachher ging es wieder zurück nach Mendoza, wo wir uns im Park kulinarisch stärkten. Super Aussicht auf den künstlichen See und schöne Frauen. Nachher mit Linie 150 zur Bodega Giol gefahren. Wir sind etwas knapp in der Zeit. Die Bodega Giol ist voll auf Tourismus aus: Busweise wurden die Leute vor die Bodega gefahren. Ein totaler Abriss und hat nichts, aber auch gar nichts mit dem zu tun, was wir vorhergesehen haben. Wir haben sofort auf dem Absatz kehrt gemacht und kurz vor einem Hitzschlag den 150er Bus gecatcht.

Mit ca. ½ Stunde Verspätung Abflug nach Buenos Aires. Flugzeit: 1 ½ Stunde. In Buenos Aires (31º) haben wir das Gepäck im Schliessfach deponiert und sind anschliessend mit dem Taxi für nur $ 10.- ins Hotel Lafayette gefahren. Die Horrorfahrt habe ich auf dem Video teilweise verewigt. Nach dem Einchecken sind wir von ein Bierchen in der Fussgängerzone trinken gegangen und Martin hat das Tagebuch geschrieben. Um 22.10 Uhr ist es immer noch 31º heiss.

10.12.94 Samstag, sonnig bis stark bewölkt 30º bis 10º

Um 5 Uhr aufgestanden. 5.45 Uhr mit dem Taxi zum Aeropark ($15.-). Nach einer Zwischenlandung in Trelew (24º) ging es weiter nach Ushuaia (10º). Der Anflug ist ein Erlebnis, es ist wie auf der Achterbahn. Mit einem Privatcollective ($2.- für 2 Personen) ging es über Schotterstrassen zum Hotel Mustapic. Ein Stern aber nicht schlecht. Der Chef spricht englisch und gebrochen deutsch. Die Nacht für $ 40.- kann nur Cash, also keine Tarchetas und keine Dollarnoten mit Notizen darauf, bezahlt werden! (Die Banken in Ushuaia akzeptieren keine bekritzelten Banknoten) Martin hat heute leichte Magenprobleme und er hofft, dass es nicht schlimmer wird.

Nach dem Hotel Check in sind wir durch die Stadt zum Pier gelaufen. Unterwegs haben wir uns in der Touristeninformation mit Infos eingedeckt. Am Pier haben wir uns um 14 Uhr eine Tour aufschwatzen lassen, die um 15 Uhr startet und 4 Stunden dauert. Tres Mariás Tour, Guide spricht englisch. Leichte Skepsis trat auf, als wir nach dem Umziehen im Hotel wieder am Pier das Boot gesichtet haben (miker). Beim boarding setzt leichter Regen ein (10 Min.), danach scheint die Sonne wieder (teilweise). Wir sind nur zu sechst auf dem Boot. Nach ca. einer Stunde fahrt sichten wir eine Insel mit Seelöwen. Die Sonne ist wieder aufgetaucht und wir konnten super Bilder schiessen und das Video lief fast pausenlos. Dank den wenigen Leuten an Bord war es echt gut zum Knipsen. Das Boot hielt etwa einen Meter von der Insel entfernt. Wir haben so was tolles noch nie gesehen. Weiter ging die Fahrt zur Insel der Kormorane. Das Boot ist bei der Ankunft an die Insel gestossen. So konnten wir (allerdings sehr leise) sehr nahe an die hunderte von Kormoranen heran, die beim Nestbau waren und die Jungen versorgten. Wir blieben relativ lange an der Insel und hatten so Zeit dem Treiben der Vögel zuzusehen. Weiter ging es dann zu einer Insel, auf der wir uns 40 Minuten frei bewegen konnten. Als Martin und ich einem Seemöwennest zu Nahe kamen, wurden wir von den Eltern angegriffen. Mir kam sofort der Hitchcock Film die Vögel in den Sinn. Ein fast unglaubliches Abenteuer. Nach Kaffee und Cognac sowie etwas zu süssen Weisswein (schmeckte wie Sirup) endete die Fahrt um 19 Uhr in Ushuaia. $ 40 pro Person, die sich wirklich gelohnt hatten.

Abends um 21.10 (vor Sonnenuntergang!) super im La Don Juan (San Martin 371) essen gewesen. Wir freuen uns bereits auf die gebuchte Nationalparktour am folgenden Tag.

11.12.94 Sonntag, stark bewölkt 4 - 8º

Um 7 Uhr aufgestanden. Martin hat schlecht geschlafen, weil ich geschnarcht habe, wie ein Walross (ich habe nichts gehört).

Um 9 Uhr sind wir dann losgedüst in den Nationalpark. Nur ca. 10 Personen. Guide Susanna hat wegen uns alles ins Englische übersetzt. Ein paar Gänse, Rabbits und Biberbauten, sowie natürlich andere Vögel gesehen und fotografiert. Leider ist es wie immer wenn man mit der Gruppe Meier unterwegs ist: laber, laber und alle Viecher sind weg. Besonders aufgefallen ist uns eine Gruppe Deutsche in ihren unauffälligen leuchtend roten Jacken, die von Natur und Fauna nun wirklich keine Ahnung (so schien es zumindest) hatten. Wetter so com si com sa, teilweise Regen.

Nach der vierstündigen Tour sind wir mit einer nachgebildeten Eisenbahn für $ 15.- pro Person gefahren. Eine riesige Enttäuschung. Viecher haben wir keine mehr gesehen und die gelegte Strecke von 4 km (ein Weg) ist nur zu 2 km nutzbar, da auf dem Nationalparkgebiet das Fahren verboten ist (aber das Trasse durfte gebaut werden).

Nach einer Runde dringend benötigtes Schlafen (3 Std.) haben wir das Ex-Gefangenenlager besichtigt. Die zweite grosse Enttäuschung am selben Tag. Weder restauriert, noch irgendwie gut dokumentiert konnte man durch die beiden Trakte laufen und sah abgesehen von ein paar Fotos (teilweise Bilder von Skigebieten auf denen die Autonummern aus Österreich und Deutschland waren Haha!). Der Hammer war aber der Mittelteil des Gefängnisses (grosser Saal) in dem so was ähnliches wie ein Basar mit lauter Musik aus Amerika stattfand. Abriss total! Ziemlich enttäuscht und $ 3.- pro Person ärmer sind wir von der fast Ruine zum Nachtessen gegangen. Das selbe Lokal wie gestern bot kulinarisch gesehen einen weiteren Höhepunkt. Das Lamm schmeckte vorzüglich und die Portion war so gross, dass wir kapitulieren mussten.

12.12.94 Montag, schön 18º

Um 5.30 Uhr aufgestanden. Um 7 Uhr den Bus nach Rio Grande (Fahrzeit 4 Std.) genommen. Um 11 Uhr haben wir uns am Flughafen auf die Waiting List setzen lassen und hoffen, dass wir einen Tag früher nach Rio Gallegos fliegen können. Eine halbe Stunde vor Abflug haben wir immer noch keine Bordkarte. Als endlich alle Passagiere an Bord waren, haben sie die Passagiere gezählt und danach für die Wartenden die Bordkarten ausgestellt (ohne Sitzplatznummer). Fünf Minuten vor Abflug konnten wir endlich an Bord. Sogar das Gepäck wurde noch verladen. Bingo! Der Flug dauerte 40 Minuten und wir erreichten den Bus von Rio Gallegos nach Calafate pünktlich um 14 Uhr. Die Reise im Bus war sehr angenehm und dauerte vier Stunden. Nach Total 12 Stunden Reisezeit sind wir in El Calafate angekommen. Das gewünschte Hotel ist ausgebucht. Daneben aber in der Hosteleria Schilling ist noch ein Zimmer für vier Nächte frei. Im Nachbarhotel haben wir eine Trekkingrout für morgen gebucht ($70.-- in Cash oder Travellerschecks). Hier unten in Patagonien hat man mit Kreditkarten fast keine Chance. Abendessen im Mi Viejo: sehr gut.

Martins Magen ist leider immer noch nicht besser.

13.12.94 Dienstag, leicht bewölkt 8 - 18º

Um 7 Uhr aufgestanden. Erste Nacht richtig gut gepennt. Um 8.45 Uhr fuhr das Büschen zum Perito Moreno Gletscher ab. Die Fahrt ging über eine Schotterstrasse (rüttel, rüttel, schleich). Der Bus hielt am Nationalparkeingang und es musste der Eintritt von $ 3.50 entrichtet werden. Nach ca. 1½ Stunden haben wir ein Gummiboot zum Moreno Gletscher bestiegen. Eine Sagenhafte Aussicht! Mit zwei Führern, die alles super erklärt haben, Richtung Glescheraufstieg gewandert. Am Gletscher wurden wir mit Steigeisen ausgerüstet. Ein lustiges Feeling mit Steigeisen an den Turnschuhen. Aber lieber hohe Turnschuhe als Lederhalbschuhe! Während der wirklich sehr eindrücklichen Wanderung auf dem Gletscher haben wir jedes Wetter erlebt: Unterstützt vom starken Wind, Sonne, leichter Regen, stark bewölkt, einfach alles. Ein super schöner Trip auf dem wir tolle Bilder geschossen und super Video gemacht haben. Nach ca. 1½ Stunden Steigeisen wieder abgelegt und zum Ausgangspunkt zurückgewandert. Lunch, den wir am Vortag gekauft hatten, verzehrt. Anschliessend fuhren wir mit dem Boot, welches von kleinen bis mittleren Eisschollen umgeben wurde, auf dem Lago Argentino zurück zum anderen Ufer. Mit dem Bus ging es dann zum Aussichtspunkt. Dort, wo der Gletscher den Lago Argentino in zwei Hälften teilt, hat man eine echt Spitze Aussicht. Leider nur eine halbe Stunde Zeit, um weitere Aufnahmen zu machen und die Aussicht zu geniessen. Obwohl sauteuer, wie alles in El Calafate, hat es sich in jedem Fall gelohnt den Mini-Trekking Trip zu machen.

Abends im La Loma sofort den Trip für den nächsten Tag zum Ornelli und Upsala Gletscher gebucht. Für $ 84.50 pro Person!

Im Hotel Holgar Senft aus Berlin und seine spanische Freundin kennengelernt. Er arbeitet beim RTL und betreut die Sendung Nachtjournal.

14.12.94 Mittwoch, stark bewölkt 6 - 15º

Um 6 Uhr aufgestanden. Mit praktisch den gleichen Touristen wie gestern ging es ab zur Bootstour. Super Boot, tierisch Power. Leider ist es am Lago Argentino stark bewölkt und verdammt windig (frier). Die Wolken hängen so richtig in den Bergen. Nach ca. 1½ Stunden sind wir vor dem Upsala Gletscher angekommen. Tierisch grosse Eisbrocken im See verunmöglichen es an den Gletscher näher heranzufahren. Was aber noch schlimmer war der Zugang zum Onelli Gletscher war ebenfalls versperrt. Das hat die ganze Tour plus kleinen Fussmarsch um zwei Stunden verkürzt. Das alles natürlich zum selben Preis. Der Spegazzini Gletscher ist auch sehr eindrücklich. Bei der langsamen Rückfahrt mit Sandra und Marcielo aus Buenos Aires (frisch vermählt seit 10 Tagen, Flitterwochen) in Gespräch gekommen. Lustige Diskussion, zum Übersetzen hat das halbe Boot beigetragen. Wir haben mit den beiden und den Deutschen zum Nachtessen abgemacht.

Das Abendessen echt spitze. Haben von 20.00 - 01.15 Uhr diniert. Die Diskussionen waren echt lustig und zum Schluss haben wir noch die Adressen ausgetauscht. Holgar und wir haben das ganze Essen bezahlt. Marcielo hat das nicht vertragen und noch einen Schampus als Abschluss geordert ($ 50.-)! Ziemlich Sack sind wir dann ins Hotel gewatschelt und haben uns so gegen 1 Uhr zur Ruhe begeben.

15.12.94 Donnerstag, bewölkt 18º

Um 9.30 Uhr aufgestanden. Endlich einmal voll ausgepennt. Nach Ablehnung des Frühstückes um 9.45 Uhr dennoch als einzige um 10.30 Uhr noch frühstücken können. Hotelmensch ist echt super und ein guter Typ. Auf der Bank wollten wir Cash in advance beziehen. Beide Visas haben sich als nicht brauchbar erwiesen. Die Bank hat im Authorisierungs-Center via Telex in Buenos Aires angefragt und negativen Bescheid bekommen. Nachher mussten wir unsere letzten Checks wechseln. Die Checks wurden zuerst in Peso und nachher wieder in Dollar gewechselt, selbstverständlich mit Kommission und doppelten Währungsverlust: eine Riesensauerei, die wir in der Schweiz melden werden. Für das Bankgeschäft brauchten wir die übliche Stunde. Die ganzen Kröten sind nun in Cashform auf Mann. Anschliessend haben wir einen kleinen Spaziergang zur Lagune am Lago Argentino gemacht und uns das Vogelschutzgebiet angesehen. Nachmittags haben wir noch drei Stunden gemützt. Am Abend kauften wir Mate Töpfchen und haben Karten geschrieben.

16.12.94 Freitag, sonnig 20º

Um 6.15 Uhr aufgestanden. Mit El Pinguino Bus in vier Stunden nach Rio Gallegos gedüst. Mit dem Flugzeug ging es dann weiter nach Trelew, wo wir nach 1½ Stunden Flugzeit gelandet sind. Hier haben wir ein Auto (Fiat Duna) gemietet. Danach fuhren wir 2 Stunden lang im Schnitt mit 120 - 130 km/h vorbei an riesigen Schafherden nach Puerto Pyramide. Zum ersten Male fuhren wir auch über eine Schotterstrasse (schüttel, schlitter) mit max. 50 km/h. Auf der Halbinsel Valdes sind permanent so komisch kleine Viecher über die Strasse gerannt. Sie haben ausgesehen wie kleine Strausse und konnten nicht fliegen aber dafür tierisch wetzen. Einer konnte gerade noch vor dem Auto abdrehen (dank Vollbremsung). In Puerto Pyramide angekommen bezogen wir das Zimmer im ACA Motel. Nach einem kurzen Bummel am Strand, wo wir uns nach den Walkuttern erkundigen wollten, haben wir am Zeltplatz einen Lebensmittelladen gefunden, wo wir uns mit Verpflegung für den nächsten Tag eingedeckt haben. Danach fanden wir ein kleines Pub und der Barkeeper hat uns aller erklärt was sehenswert ist. Im The Paradise Pub lernten wir ein Pärchen aus Köln kennen, die 1 Jahr lang unterwegs sein wollen. Heute war ihre zweite Woche! Sie haben soeben die Halbinsel mit ihrem 4x4 erkundigt und uns gezeigt, wo wir mit unserem Töff-Töff durchkönnen und wo nicht. Die Strassen auf dem südlichen Teil der Halbinsel stehen unter Wasser.

17.12.94 Samstag, wolkenlos, starker Wind 28º

Aufgestanden um 6.30 Uhr. Um 8 Uhr wollten wir bereits auf Waltour. Aber vor 10 Uhr geht nichts und so verkürzten wir uns die Wartezeit mit dem Beobachten der Wale vom Strand aus. Man sah immerhin die Wasserfontäne und manchmal auch eine Schwanzflosse. Um 10 Uhr fuhr dann Turismo Sur mit dem Katamaran Moby Dick für $ 20.- pro Person ab. Es sind höchstens 10 Leute an Bord und so haben wir super viel Platz und können nach Belieben filmen und fotografieren. Auf der 1½-stündigen Fahrt haben wir 3 Wale angetroffen.

Um ca. 11.45 Uhr sind wir dann mit unserem Mietwagen nach Punta del Norte losgedüst. Nach 75 Minuten Fahrt haben wir dort Seelöwen, See-Elefanten aus ca. 100 Meter Entfernung beobachten können. Der typische Trail mit Aussichtspunkt für Bustouristen. Nach 3 Fotos sind wir sofort mit dem Auto weiter Richtung Süden gefahren. Emus (genauer Rhea) gesichtet und gefilmt. Auf der Fahrt bis Fondera Caleata wurden wir durchgeschüttelt und mussten Schlaglöcher, welche mit Wasser gefüllt waren und von gigantischem Ausmass waren, überwinden. Ich wurde beim Videofilmen von oben bis unten vollgespritzt und Martin hatte seinen wohl grössten Lachanfall seines Lebens. Wir hielten insgesamt dreimal an. Am ersten Stop sahen wir Robben zum Anfassen nahe. Beim Abstieg zum Strand sagte ich zu Martin:" Schau diese Robbe ist sicherlich tot. Sie liegt so einsam und unbeweglich da." Doch plötzlich schlug sie beide Augen auf und sah mir direkt ins Objektiv. Ich weiss nicht wen es mehr gerissen hat. Schliesslich konnte ich die Robbendame sogar berühren. Ein absoluter Hammer. Am zweiten Stop hatte es ebenfalls Robben, aber grössere (männliche Viecher) und es war eine ganze Horde. Beim dritten Halt sahen wir Magellan Pinguine. Die Tiere sind sehr schnusig und haben ihre Nester in die Steindünen gebaut. Martin wollte ein Pingu mit Brot füttern; aber was der Bauer nicht kennt das frisst er auch nicht oder würdest Du zum Frühstück etwa rohen Fisch essen? Nachher fuhren wir in 70 Minuten wieder zurück nach Puerto Pyramide und haben wieder im ACA Hotel eingecheckt. Beim anschliessenden Bad im Meer sind wir fast erfroren (max. 15º). Im Grossen und Ganzen ein Spitzen Abenteuer, dass begleitet von einem Italo Pärchen eines der ganz grossen Erlebnisse war. Auf der Bustour hätten wir das nie erleben können. Allerdings mussten wir nach unserer Inseltour unser Auto waschen, weil es statt weiss braunrot und total verkrustet war.

18.12.94 Sonntag, wolkenlos 25º

Um 9 Uhr aufgestanden. Morgens um 3 Uhr war ein riesiger Regenfall mit extrem starkem Wind. Um 9.45 Uhr beim Frühstück wurden die Wolken wie mit einem Vorhang weggezogen und es war den ganzen Tag strahlendblau. Mit dem Mietwagen sind wir dann friedlich nach Puerto Madrin gedüst und im Hotel Del Rey abgestiegen. Nach dem Mittagessen, welches nötig war, denn am Vorabend sind wir bereits um 19.30 Uhr zu Bett gegangen, sind wir am Strand gelegen und haben uns das Fell verbrannt.

Abends haben wir noch was kleines eingeworfen und sind dann mützen gegangen.

19.12.94 Montag, wolkenlos 26º

Um 8 Uhr aufgestanden. Nach kurzem T-Shirt-Kauf nach Trelew gefahren und den Mietwagen am Flughafen wieder zurückgegeben. Mit dem Flugzeug ging es dann wieder einmal nach Buenos Aires Aeroparque und dann mit dem Taxi zum Hafen, wo wir den Buquebus nach Uruguay nahmen. Die Migracion erwies sich als ziemlich schwierig, da alles Chaos war. Die Überfahrt mit der Tragflächenfähre kostete $ 37.- plus noch $ 10.- Tax und "schon" war die Überfahrt nach Montevideo gebucht. Beim Boarding sah alles ganz toll aus, super Empfangsdamen, alle mit extrem kurzem Mini berockt, und der Duty Free lud zum Shopping ein. Echt toll! Leider beim zweiten Hinsehen war die Touristenklasse für den Arsch. Dreckige, kaputte Stühle und wie im Flugzeug gestuhlt, allerdings etwas breiter. Mit $ 22.- upgrading haben wir dann die Buchung auf 1. Class especial hochgerüstet. Eigener Tisch mit 4 Fauteulles und sehr wenig Leute. Die Aussicht, bequemere Sitze aber alles ist immer noch ziemlich schmuddelig. Die Bierbüchse kostet $3.-, für 1. Classe Especial beschämend. Dafür ist das WC das schönste das wir bisher benutzen konnten.

In Montevideo angekommen sind wir zum Hotel Columbia Palace gelaufen. Das Doppelzimmer für $51.-. Im South American Guide als first class Hotel bezeichnet, fanden wir ein ziemlich vergammeltes, aber nettes, sauberes Hotel vor. Abends sind wir in der Stadt rumgelatscht und nach hunderten von Pizzaläden haben wir endlich ein Restaurant nach unserem Geschmack gefunden.

20.12.94 Dienstag, sonnig 26º

Um 8 Uhr aufgestanden. Martins Erkältung ist jetzt auf dem Höhepunkt. Nach Flugrückbestätigung ausgecheckt und mit dem Taxi, die Fahrt war fast noch besser als in Buenos Aires, zum Busterminal 3 Cruces (drei Kreuze) gefahren. Mit dem Bus in ca. 2½ Stunden nach Punta del Este gedüst. Im Hotel Florinda eingecheckt. Nettes Hotel mit TV, Kühlschrank und unbrauchbarer Klimaanlage. Wie sich später herausstellte ist die Klimaanlage ferngesteuert und nur bei hohen Aussentemperaturen in Betrieb. Das Mittagessen nahmen wir im El Monarca II ein. Sündhaft teuer und die Food quality war höchstens zufriedenstellend. Fliege im Fisch. Danach Stadtrundgang. Am Hafen wieder Robben, die sich um die Fischabfälle der Fischer balgten. Es ist sehr lustig und unterhaltsam dem Treiben zuzusehen. Abends im Blue Cheese zu vernünftigen Preisen sehr gut gegessen.

21.12.94 Mittwoch, sonnig 28º

Um 9 Uhr aufgestanden. Badetag

22.12.94 Donnerstag, regen bis sonnig 26º

Um 10 Uhr aufgestanden. Morgens Regen. Um 11 Uhr hat der Regen aufgehört und wir sind wieder zum Hafen gelaufen und haben den Fischern beim Präparieren und Filetieren ihres Fanges zugesehen. Selbstverständlich auch den faulen Robben beim rumtollen und fressen. Um 14.30 Uhr im Blue Cheese einen kleinen Happen eingeworfen, bevor es dann um 16 Uhr für zwei Stunden an den Strand zum Brutzeln ging.

Abends im El Metejon wie gestern super zu abend gegessen. Weil Martin so vollgefressen war, musst er die beiden Mädels am Nebentisch nach Zigaretten anquatschen. So kamen wir ins Gespräch, welches allerdings sehr schwierig anging, denn nur Helen sprach ein m englisch. Nachher im Moby Dick ein paar Bier getrunken. Mit Auto von Cecilia wurde uns dann die ganze Halbinsel gezeigt. Echt spitze die Mädels (25 und 26 jährig). Die Fahrkünste und der Alkpegel von Cecilia waren ein Erlebnis. Im Punto y Coma um 1 Uhr war dann die Hölle los. Es waren zwar nur wenig Leute da und die einzigen zwei Mädels vom Lokal sassen bei uns. Cecilia tanzte einen Samba vor, dass es mir die Zehennägel gerollt hat. Ein bisschen später war denn Helen auf der Bühne und hat ein Lied ins Mikro gehaucht. Um 3 Uhr wurden wir dann nach Hause gebracht.

23.12.94 Freitag, sonnig, heiss 35º

Um 10 Uhr aufgestanden und das Frühstück gerade noch geschafft. Anschliessen ausgecheckt und das Gepäck im Hotel deponiert.

Wir genossen zum letzten Male das Meer, diese Male auf der offenen Meerseite.

Mit dem Colectivo vom Busbahnhof zum Airport gefahren. Kurzer Schock am Security Check, denn Martin hat sein Handbag auf der Theke vom Check in vergessen. Aber sie lag noch damit all unseren Pässen und Tickets für den Rückflug. In Buenos Aires Taxi genommen und wieder im Hotel Lafayette abgestiegen. Nach kurzem Yerba Mate Einkaufsbummel im Supermarkt direkt neben dem Hotel gingen wir nochmals ins El Chacra zum Bife El especial (1 kg Fleisch). Anschliessend haben wir in einer Bar noch einen Schlummerbecher zu uns genommen. Leider meinte es der Barkeeper etwas zu grosszügig.

24.12.94 Samstag, sonnig, heiss 42º

Um 9.30 Uhr wache ich mit einer dicken Birne auf und mein Zeitgefühl sagt, es ist sicherlich erst 6 Uhr. Zum Glück drückt meine Blase, so dass ich auch im Bad auf die Uhr schaue: 9.40 Uhr! Whoow schon so spät! Wir wollten ja eigentlich um 8 Uhr aufstehen. Gestresst packen wir mit dicken Kopf, Checken aus, bestellen das Taxi und geniessen an der Hotelbar einen O-Saft. Um 11.05 Uhr ist am Flughafen Ezeiza Check out und es ist schon 10.45 Uhr als unser Taxi endlich kam. Zum Glück hat es eine Klimaanlage, denn es herrschen erdrückende 43º C. Nach dem Ckeck in geniessen wir das erste Bier und hoffen, dass die Birne bald wieder klar ist. Pünktlich um 13.05 Uhr hebt die Boeing 747-400 ab und wir fliegen Sao Paulo entgegen, wo wir wieder zwischenlanden. Das Flugzeug ist bis Sao Paulo nur schwach besetzt. Aber natürlich unsere Reihe ist voll besetzt. Während des Fluges kamen wir nicht zum Pennen. Die KLM verwöhnte uns die ganze Nacht mit Drinks und es wurden gute Filme gezeigt. Forest Gump, Speed, Babys Day off.

25.12.94

Pünktlich um 8.05 landeten wir in Amsterdam Schiphol wo wir im Kaffee noch etwas zu uns nahmen, um die Wartezeit zu verkürzen. Um 10.05 ging es dann weiter mit einer Boeing 737 nach Zürich. Nach 15 Stunden reiner Flugzeit sind wir um 11.30 Uhr wieder zu Hause in Zürich, wo wir von meinen und Martins Eltern und Martins Grossmutter abgeholt werden.

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