Eine der grössten und eindrucksvollsten Pyramidenanlagen Mexikos, 51 km
nordöstlich von Mexico City.
Polyglott Mexico City s. 50
Du Mont Mexico s. 131
Anreise mit Bus: (M5) Autobuses del Norte, dann Bus vom Terminal del Norte (8.00
- 17.00 Uhr jeweils zur halben und vollen Stunde)
Fahrkarten am Schalter 8
Abfahrt Bahnsteig 6, Fahrzeit: 50 Min.
Der Bus fährt direkt vor den Eingang der Archäologischen Zone (Tor 1)
Rückfahrt bis 18.30 Uhr möglich
Anreise Auto: Schnellstrasse 85D nach Puchuca (teilw. Gebührenpflichtig), nach
etwa 25 km Abzweigung der Autobahn 132D. Bei Kilometer 48 erreicht man die
Ringstrasse, welche an die Zugänge führt.
Öffnungszeiten: 09.00 - 18.00 Uhr (Einlass bis 17.00 Uhr)
Eine der grössten und eindrucksvollsten Pyramidenanlagen Mexikos, 51 km
nordöstlich von Mexico City.
Sonnenpyramide: grösste freigelegte Pyramide Amerikas 222 x 225 m; Höhe 63 m
Mondpyramide: 120 x 150 m; Höhe 43 m Baubeginn 2./1. Jh. v. Chr.
Tempel des Quetzalcoatl
Wer sich kurz informieren möchte, findet im
Polyglott-Reiseführer Mexiko folgenden Hinweis: Die Azteken fanden hier schon
eine verfallende Sakralstätte und nannten sie Ort der Götter, da sie sich die
gigantischen Bauwerke nur von diesen errichtet vorstellen konnten. Wir wissen
nicht, wer Teotihuacán erbaute, wie es ursprünglich hiess, wann und warum es
zerstört und verlassen wurde.
Da weder Maya noch Azteken die Erbauer waren, und weil man keine Ahnung hat, wer
um etwa 1000 v. Chr. mit den Planierungsarbeiten für die Stadt begann, nennt man
die unbekannten Baumeister "Teotihuacános".
Die Ursprünge dieser Hochkultur stellen das unzulänglichste aller Geheimnisse
dar. Es ist sehr schwer, sich vorzustellen, dass der komplex geistiger
Voraussetzungen plötzlich, vollkommen ausgebildet, einfach vorhanden gewesen
wäre. Wir haben keinerlei materielle Zeugnisse für diesen erstaunlichen
Entwicklungsprozess.
Wer plante Teotihuacán?
Wer inspirierte die phänomenalen Pyramiden?
Wollen jene Götter den Nachfahren ein Denkmal setzen?
Sollten steinerne Mahnmale die Botschaften ihrer Anwesenheit überdauern?
Von Nord nach Süd verläuft eine drei Kilometer lange, 40 Meter breite
Prunkstrasse, die heute Camino de los muertes - Strasse der Toten - genannt
wird. Diese Benennung ist so willkürlich wie die Bezeichnung Mond- oder
Sonnenpyramide oder Tempel des Quetzalcoatl.
Die Strasse der Toten bildet die Nordsüd-Achse der Stadt. Die architektonische
Gestaltung des Prachtboulevards bezeugt die unglaubliche Vermessungstechnik der
Planer. Von Norden nach Süden hat er ein Gefälle von 30 Metern, das die
(steinzeitlichen) Architekten mit gleichmässig angelegten Stufen überwanden:
Alle fünfzig Meter steigen sieben Stufen und eine Plattform aus dem Grund.
Jeder Besucher erliegt ob dieser Technik einer optischen Täuschung: Von unten
nach oben oder von Süden nach Norden sieht der Betrachter (heute noch) - eine
endlose Treppe, die schliesslich am Ende der Avenue quasi in die Mondpyramide
übergeht. Blickt man aber in die Gegenrichtung dann sind alle Stufen und
Plattformen - Simsalabim - wie von Geisterhand weggezaubert. Unten ist nur das
hellbraune, kilometerlange Band der Strasse der Toten erkennbar.
Zudem entsteht der Eindruck, Sonnen- und Mondpyramide wären gleich hoch, dabei
überragt die Sonnenpyramide ihre Nachbarin um 19 Meter.
Wirklich unbegreiflich an Theothuacàn ist die Tatsache, dass es sich als Stein
gewordenes Modell unseres Sonnensystems erwiesen hat.
Dem amerikanischen Ingenieur Hugh Harleston, der mehrere Jahre an diesem Ort der
Götter forschte, war aufgefallen, dass sich an allen Gebäuden eine Masseinheit
von 57 Metern oder einem Vielfachen davon ablesen liess.
Hugh Harleston fahndete nach einer kleineren Masseinheit, die auf alle Bauwerke
passte. Das Grundmass ergab sich mit 1,059 Metern. Harleston gab ihm den
aztekischen Namen
Hunab, was soviel wie Einheit bedeutet.
Quetzalcoatl, Mond- und Sonnenpyramide sind 21, 42 und 63 Hunabs hoch, stehen
also im Verhältnis von 1: 2: 3 zueinander.
Ein Computer errechnete derweil Unbegreifliches. Die Grundrisskante der
Quetzalcoatl-Pyramide entspricht dem 100'000sten Teil des Polarradius (Umfang
der Erde am Polarkreis). An der Zitadelle fand Harleston verschiedene
pythagoreische Dreiecke, die Zahl Pi zur Berechnung des Kreisumfanges und die
Ziffer für die Lichtgeschwindigkeit (299'792 km/sec.).
Pyramidenstümpfe und die Plattformen der Zitadelle ergaben die Masse für die
durchschnittlichen Bahndaten der Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars. Die
Daten setzen sich direkt hinter der Zitadelle auf der Strasse der Toten fort.
Dort floss einst in einem künstlich angelegten Bachbett der San-Juan-Bach unter
der Strasse durch. In richtiger Distanz symbolisierter den Asteroidengürtel
zwischen Mars und Jupiter, der - wie ein Bach - aus hunderttausenden von
Gesteinsbrocken besteht.
Vom Zentrum der Zitadelle aus gemessen, weiter entlang der Strasse der Toten auf
die Mondpyramide zu, hätte Harleston nach 945 Hunab ein Gebäude finden müssen,
das die Position des Saturns in unserem Sonnensystem markiert. Doch da war
nichts. In der Nationalbibliothek von Mexiko-City fand Harleston alte Pläne von
Teotihuacán, in denen genau am errechneten Punkt ein Tempel
eingezeichnet war. Er ist Planierungsarbeiten zum Opfer gefallen.
Am Ende der Strasse der Toten markiert der Mittelpunkt der Mondpyramide die
mittleren Bahndaten des Uranus.
Haben die vorgeschichtlichen Städteplaner am Ende auch noch die fernen Planeten
Neptun und Pluto gekannt, die erst in unserem Jahrhundert entdeckt wurden? Sie
haben! Verlängert man die Strasse der Toten über die Mondpyramide hinaus, findet
man 2880 Hunab entfernt einen kleinen Tempel am Berghang, und weiter hinauf bei
3780 Hunab einen Turm - der die mittlere Bahndaten des Pluto verkörpert. Der
Turm ist zwar jüngeren Datums, doch erhebt er sich auf dem Fundament eines
ehemaligen Tempelchens.
Es ist nicht zu übersehen: Teotihuacán war als Modell des Sonnensystems
angelegt. Die steinzeitlichen Bauherren und Städteplaner konnten nun wirklich
nichts von den Bahndaten der Planeten in unserem Sonnensystem wissen. Wer
kritzelte den Priesterarchitekten diese Kenntnisse auf Stein?
1983 stiessen die Ausgräber auf mehrere Kellerräume, deren Decken mit einer 15
Zentimeter dicken Glimmerschicht isoliert waren. Diese Glimmerplatten sind einst
im Sandwich-Verfahren in die Decken eingezogen worden: Stein/Glimmer/Stein.
Glimmer wird im Granit gefunden und besitzt hervorragende Eigenschaften: Er ist
elastisch, bis zu 800 Grad hitzefest, er hält Schocktemperaturen (heiss/kalt)
aus und widersteht allen organischen Säuren; er ist lichtbogen- und
kriechstromfest.
Grosse Glimmervorkommen gibt es in Südafrika, Brasilien, den USA und Russland.
Woher stammen die dicken Glimmerschichten in Teotihuacán? Welche Wissenden
ordneten an, ganz bestimmte Kellerräume mit Glimmerschichten zu isolieren? Und
wozu? Wurde in diesen Räumen einst etwas Empfindliches aufbewahrt, das gegen
Säure, Hitze, Kälte und Blitzschlag isoliert sein musste?