Die ersten Weinreben wurden 1819 gepflanzt. Die ersten Siedler waren Engländer, die eher gewohnt waren, Wein zu trinken als ihn selber herzustellen. Dashalb gab es vorerst nur kleine Weinkellereien, von denen viele schon bald wieder aufgaben. Im 20. Jh. kamen dann Italiener und Dalmatiner ins Land, die ihre Weinherstellungstraditio-nen mitbrachten. Günstiges Klima, moderne Technologie, verbunden mit begeisterten Weinproduzenten zeichnen Neuseeland als Weinnation aus. Heute stehen 7'000 ha Reben im Anbau. Neuseeland, 2'000km südöstlich von Australien gelegen, besitzt ein abwechslungsreiches Klima: In Auckland herrscht tropische Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit vor, auf der Südinsel ein eher kühles Klima. Der Boden, auf dem die Reben angepflanzt sind, besteht meist aus Lehm.
Das Gebiet um die Stadt Auckland ist dank subtropischem Klima gut geeignet
für den Anbau von Cabernet Sauvignon. Viele Kellereien haben rund um Auckland
ihren Sitz und die Kelterungsanlagen, die Trauben stammen aber meistens aus
anderen Regionen Neuseelands. Das Klima ist dort warm und trocken.
Einer der ältesten und grössten Weinbezirke Neuseelands ist die Hawke's Bay im
Südosten der Nordinsel. Die tiefen Alluvialböden mit gutem Wasserabfluss bieten
ausgezeichnete Verhältnisse. Die steilen Rebberge sind ideal der Sonne
ausgesetzt.
Gisborne ist die grösste Weinbauregion und bekannt für kräftige Weissweine. Die
Reben stehen in den heissen und trockenen Ebenen.
Marlborough und die anderen Gebiete der Südinsel (Canterbury, Otago) wurden erst
in den letzten Jahren aufgebaut. Sehr viel Sonnenschein, fast kein Niederschlag
und kühles Klima sind ideal zum Anbau von Traubensorten wie Sauvignon Blanc,
Riesling und Pinot Noir.
Neuseelands berühmtestes Weinanbaugebiet hat sich durch seinen Sauvignon
Blanc weltweit einen Namen gemacht. Die Winzereien in den Wairau Plains sollen
einen der besten dieser Sorte herstellen. Das neuseeländische Klima, sowie die
sehr unterschiedliche Bodenbeschaffenheit und geographische Lage der Gegend
helfen dabei. Die Wairau Plains um Blenheim, dem Zentrum Marlboroughs, zum
Beispiel werden von drei Seiten durch Berge und vom Meer her durch die
Landmassen der Sounds und der Nordinsel geschützt. Auf diese Weise werden die
meisten Unwetter abgehalten, so dass sich ein sehr warmes, gemässigtes Klima
entwickeln kann. Weisswein gelingt bekanntlich dort am besten, wo kühle Winter
und heisse Sommer den Trauben beim Reifen helfen. Verglichen mit dem schweizer
Klima hat Neuseeland eine längere Warmwetterperiode mit bereits angenehm warmen
Temperaturen im Frühjahr, die im Herbst oft noch lange anhalten. Auf diese Weise
haben die Trauben im Durchschnitt etwa 1-2 Monate länger Zeit zum Reifen, was
ihnen ein besonderes Aroma verleiht. Der längeren Warmwetterperiode in
Neuseeland steht allerdings das erhöhte Risiko von Nachtfrost bis spät hinein
ins Frühjahr gegenüber, denn das Wetter in Neuseeland ist bekanntlich sehr
wechselhaft und zwar das ganze Jahr hindurch. Sobald der Reifungsprozess der
Trauben eingesetzt hat, müssen diese mit allen Mitteln vor einem Frost bewahrt
werden. Dies geschieht mit mehreren Methoden: Windmühlen mischen die kalte Luft
am Boden mit den etwas wärmeren Luftschichten, um eine zu starke Abkühlung zu
vermeiden. Ausserdem werden Temperaturmessgeräte eingesetzt, die über das ganze
Anbaugebiet verteilt sind. Sobald die Temperatur auf 2 Grad absinkt (meistens
gegen 4 Uhr früh), geben die Messgeräte Alarm. Dann werden entweder Helikopter
gerufen, um die kalten Luftschichten mit wärmeren zu mischen (ähnlich wie mit
den Windmühlen) oder die Trauben werden kontinuierlich mit Wasser bespritzt, um
ein Gefrieren zu verhindern.
Letzte Änderung: 16.09.2023 15:46