Niederländische Antillen: Saba, St. Eustatius und St. Maarten
Anreise: Flug mit KLM via Amsterdam nach St. Maarten. Inlandflug mit Winward Airways nach St. Eustatius.
Erstklassige Tauchplätze und üppiger Regenwald, quirliges Nachtleben und provinzieller Charme: Auf den SSS-Inseln präsentiert sich die Karibik mit niederländischer Gemütlichkeit.
St. Maarten, dem grössten Eiland der Inselgruppe mutet sich mondan an und hat nichts mehr
mit der niederländischer Gemütlichkeit zu tun: 650.000 jährliche Kreuzfahrtpassagiere,
zumeist aus den USA, sowie der einmal wöchentlich einschwebende Jumbo aus Paris haben
eine Infrastruktur entstehen lassen, wie sie auf vielen Karibikinseln anzutreffen ist:
Kasinos, mondäne Yachthäfen, attraktive Tauchgründe, knapp 40 Strände und pulsierendes
Nachtleben.
Das alles wäre für eine Insel dieser Region nichts Besonderes, könnte St. Maarten nicht
mit einem Superlativ ganz eigener Art aufwarten: St. Maarten kann für sich in Anspruch
nehmen, die kleinste Insel der Welt mit zwei autonomen Regierungen zu sein. Nachdem sich
im 16. und 17. Jahrhundert Spanier, Briten, Franzosen und Niederländer breit machten und
die Insel mehrfach den Besitzer wechselte, unterzeichneten die Letzteren beiden 1648 ein
Abkommen, mit dem St. Maarten geteilt wurde. Die Grenze
durch die Inselmitte hat noch Bestand, es gibt aber auch keine Zollbeschrän- kungen oder
Passkontrollen mehr.
Doch die Charakteristika der beiden Kulturen sind auf der jeweiligen Seite unübersehbar:
Für die Franzosen heisst die Insel St. Martin, für die Niederländer St. Maarten. Und
während in Philipsburg, der Hauptstadt von St. Maarten, alte Kolonialhäuser vom Glanz
vergangener niederländischer Grossmacht zeugen, reisen Touristen aus Paris nach Baie
Orientale, einem FKK-Strand an der französischen Ostküste, um dort ihren Nudistentraum
von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verwirklichen.
Hauptstadt: Oranjestad
Einwohnerzahl: 2.770
Währung: Niederländisch-Antillengulden; US$1=Nag1,77; US$ vielerorts akzeptiert
Amtssprachen: Niederländisch, Englisch
Politischer Status: Mitgliedsstaat der Niederländisch-Antillen
Die zu den Niederländischen Antillen gehörende Insel St. Eustatius, welche von der
lokalen Bevölkerung kurz "Statia" genannt
wird, liegt wie eine klein Perle inmitteln des smaragdgrünen karibischen Meeres.
Die vom Tourismus noch weitgehend unberührte grüne Insel besticht vor allem durch den an
der Südspitze gelegenen 650
Meter hohen Vulkan "The Quill" und den weissen Sandstränden an der Ostküste
der Insel, welche beliebte Ausflugsziele bieten.
Statia Tourist Office
Oranjestad
St. Eustatius
Telephone: 599-3-182433, 599-3-182213, 599-3-182209 Ext. 117
Fax: 599-3-182433
E-mail: euxtour@goldenrock.net
Wem St. Maarten allein nicht reicht, der braucht seinen karibischen Traum deshalb nicht
in den beständig wehenden
Passatwind zu schreiben. Der Weiterflug nach St. Eustatius mit der örtlichen
Fluggesellschaft Winair führt nach 20 Minuten in eine andere Welt. Kurz nach der Ankunft
in Oranjestad, die grossspurig als Hauptstadt bezeichnet wird, tatsächlich aber den
einzigen Ort der Insel bildet, wird deutlich: Hier ist tiefste karibische Provinz, deren
Bewohner, sofern nicht miteinander verwandt, sich
mindestens dreimal täglich über den Weg laufen.
Als ebenso farbenfroh erweist sich der zweistündige Aufstieg durch den Bergdschungel des
Quill, einem erloschenen Vulkan, dessen Krater in 200 Meter Tiefe beeindruckende
Baumbestände birgt. Mit ihrem ausufernden Wurzelwerk und ihren bizarren Verästelungen
wirken die bis zu 300 Jahre alten Mahagoni-Riesen wie poetische Skulpturen. Die
Einheimischen nennen die Prächtigsten unter ihnen
Samson and Delilah, The Elephant oder Adam and Eve. In
Verbindung mit den üppigen Orchideenfeldern, die ebenfalls hier wachsen, scheinen diese
Anklänge an das biblische Paradies nicht überzogen.
Das liebevoll eingerichtete Museum von St. Eustatius erzählt davon, dass es hier nicht
immer so idyllisch zugegangen ist.
Nach der Entdeckung durch Columbus wurde die Insel von Briten, Franzosen, Spaniern und
Niederländern nicht weniger
als 22-mal erobert. Die einstige Drehscheibe des Sklavenhandels mit ihren rund 70
Zuckerrohrplantagen weckte Begehrlichkeiten. Das gut erhaltene Fort Oranje im Ortszentrum
sowie die Überreste 16 weiterer Kastelle sind eindrucksvolle Zeugnisse dieser blutigen
Epoche.
Golden Era Hotel
Allgemeines: Wenige Meter vom historischen Stadtteil "Oranjestad" entfernt liegt
diese im karibischen Stil erbaute Hotelanlage direkt am Klippenrand. (kein Strand, er ist
100 Meter entfernt).
Das Hotel verfügt über einen Swimmingpool mit Sonnenterrasse, Liegestühle, Poolbar und
ein Restaurant mit kreolischer und internationaler Küche.
Zimmer: Die gemütlich eingerichteten Zimmer verfügen alle über Dusche/WC, Klimaanlage,
Fernseher, Kühlschrank, Telefon und einen Balkon, von welchem man eine herrliche Aussicht
auf das karibische Meer geniessen kann.
Sport: Tauchen, Schnorcheln, Wandern, Volleyball und Velofahren.
Old Gin
Allgemeines: Karibik à la Hemingway bietet das gleich Old Gin, welches vom Golden Era
gleich über die Strasse lieget. Das Hotel stammt aus der Kolonialzeit und wurde 1999 neu
renoviert. Es zählt zu den schönsten Gebäuden auf der Insel. Die Zimmer verfügen über
Bad/WC, Klimaanlage, TV und haben Sicht auf den in einer tropischen Gartenanlage gelegenen
Swimmingpool. Eine Poolbar und ein geschmackvoll eingerichtetes Restaurant
vervolständigen das Angebot. Zu empfehlen für Leute mit höheren Ansprüchen und
Romantiker.
Zwar kann St. Eustatius Nachbarinsel Saba mit so viel konzentrierter Geschichte
nicht konkurrieren, sie bietet dafür jedoch Superlative anderer Art: Die
unberührte Königin der Karibik, wie sich die Insel selbstbewusst nennt, ist
mit 1200 Einwohnern das kleinste Eiland der Niederländischen Antillen, besitzt mit dem
887 Meter hohen Mount Scenery den mächtigsten Berg der Niederlande und mit 400 Metern die
kürzeste Landebahn der gesamten Karibik. An drei Seiten von gewaltigen Meeresklippen
umgeben, wirkt der Airport aus der Luft wie ein steinerner Flugzeugträger. Die Landebahn
ist die einzige meernahe Ebene der Insel. Der Rest der 13 Quadratkilometer sind Berghänge
und Hochplateaus.
Mit einer fast ganzjährigen Tagestemperatur von 27 Grad ist das Klima in Winwardside,
einem auf 400 Meter gelegenen Dorf, deutlich angenehmer als in der Ebene. Und auch wenn es
gar keine Moskitos gibt, der fantastische Blick über üppig grüne Berghänge bis hin zum
Meer liesse ohnehin jeden Mückenstich vergessen.
Exklusiver präsentiert sich auf Saba allein das Queens Garden Resort mit seinen
zwölf Suiten, in deren Aussen-Jacuzzis sich die tropische Landschaft wohltemperiert geniessen
lässt. Wer wie Brad und Jim zu Sabas führender Gesellschaftsschicht zählt, lebt in
einer
internationalen Inselgemeinde, deren Mitglieder aus über 25 Ländern kommen, und hat
gelernt, sein Vermögen nicht übermässig zur Schau zu stellen.
Die beiden kleineren Inseln St. Eustatius und Saba lassen sich am besten zu Fuss erkunden: Die Wandertouren in das Innere des erloschenen Vulkans auf St. Eustatius führen in einen botanisch bedeutenden Tropenwald mit 300 Jahre alten Baumbeständen und zahllosen seltenen Pflanzen, die sich hier, durch die Vulkanwände vor Orkanstürmen geschützt, ungestört entfalten können. Die geführte Wanderung ist ein Muss für jeden Besucher der Insel. Fast ebenso eindrucksvoll ist die Besteigung des 870 Meter hohen Mount Scenery auf Saba, der sich auch für ungeübte Bergwanderer über 1064 Stufen mühelos erklimmen lässt. Der Regenwald im oberen Bereich des Berges ist häufig von Nebel umhüllt.
Die kriegerische Vergangenheit ist auf den SSS-Inseln durch viele aufwendig
restaurierte Baudenkmäler dokumentiert. Die zahlreichen Forts und Festungen liefern
interessante Einblicke in die Geschichte von Kolonialismus und Sklavenhandel: Fort Willem
auf St. Maarten bietet einen schönen Blick auf die Hauptstadt Philipsburg. Auf St.
Eustatius lohnt nicht nur der Besuch des Fort Oranje und
des gleichnamigen Museums, sondern auch ein Abstecher zur zweitältesten Synagoge der
westlichen Hemisphäre. Die jüdische Gemeinde gründete das Gotteshaus im Jahr 1739. Der
nahe gelegene jüdische Friedhof erinnert noch heute an diese frühen Auswanderer.
Das Paradies für Taucher
Dutch West Indies oder Niederländischen Antillen kennt der
Taucher vor allem als die bekannten ABC - Insln (Aruba, Curaçao, Bonaire), wobei hier vor
allem Curaçao und Bonaire als Taucheldorado gelten. Weniger bekannt sind die SSS - Inseln
(St. Maarten, St. Eustatius und Saba), die ebenfalls zu den Niederländischen
Antillen zählen.
Alle Tauchplätze sind vorbildlich mit Bojen gekennzeichnet und bieten unvergessene
Tauchgründe.
Die Gewässer der SSS-Inseln geniessen einen aussergewöhnlichen Ruf: Die Welt
unterhalb des Meeresspiegels ist Heimat riesiger Fisch- schwärme, wie sie sonst nur noch
auf den Malediven zu finden sind. Die Tauchplätze des 1987 gegründeten Marine Park in
der Nähe von Saba zählen sogar zu den zehn besten Tauchgründen der Welt. Besonders
interessant sind die Monate Februar und April dann werden auch Buckelwale
gesichtet. Die Wracks von 200 Schiffen, die zum Teil aus dem 17. Jahrhundert stammen, sind
eine weitere Attraktion. Zum Schutz der Meeresökologie wur- den strenge Bestimmungen
erlassen: Das Harpunieren von Fischen sowie die Mitnahme von Teilen der historischen
Wracks ist verboten. Das Tauchen in St. Eustatius ist ausserdem nur in Begleitung von
lokalen Tauchlehrern erlaubt.
Die komplett neu ausgestattete Tauchbasis Scubaqua auf St. Eusatius steht unter Schweizer Leitung und befindet sich in der Hotelanlage des Golden Era. Die Tauchgründe rund um St. Eustatius dürfen mit Recht als eines der Traumziele für Taucher in der Karibik bezeichnet werden. Die über 40 Tauchplätze sin mit dem Boot in max. 15 Minuten erreichbar und bieten mit Sichtweiten von bis zu 30 Metern Riffe und Steilwände mit einem enormen Aufkommen von verschiedenen Fischschwärmen, Rochen, Haifischarten und Delphinen. Auch Schiffswracks, die ein ideales Versteck für Muränen und Zackenbarsche bilden locken hier die Taucher an.
Letzte Änderung: 15.07.2001 11:14